Das vergangene Wochenende war richtungsweisend für die Spieler des Herren 1 des STV St.Gallen. Am Samstag stand das wichtige Match gegen den Tabellenzweiten aus Einsiedeln an. Am Sonntag folgte dann der Saisonhöhepunkt im Cup-Achtelfinal gegen den Vertreter der Nati B Volero Zürich.



Nach guter Vorbereitung inklusive erfolgreichem Testspiel gegen die Mannen aus Kreuzlingen (Nati B) reisten die St.Galler guten Mutes nach Einsiedeln. Trotz der Niederlage gegen Andwil-Arnegg vor Jahresende traten die Spieler überzeugt und mit viel Selbstvertrauen auf. Und der Start verlief vielversprechend. Dank sehr stabilem Sideout konnte der Druck auf den Gegner stets hochgehalten werden. So war der erste Satzgewinn das logische Resultat. Doch die Einsiedler sind eine starke Mannschaft gespickt mit ausgezeichneten Spielern. Und einer dieser Spieler drehte im zweiten Durchgang vor allem am Service deutlich auf. Zwei Serien seinerseits brachten die St.Galler aus dem Konzept und die Angreifer der St.Galler verloren etwas an Durchschlagskraft. Die Einsiedler wiederum zeigten eine starke Leistung in der Verteidigung. So konnte das Heimteam den zweiten Satz für sich entscheiden.

Der dritte Satz verlief dann lange ausgeglichen. Beide Teams schenkten sich nichts. Doch gegen Ende des Durchganges unterliefen den Einsiedlern einige dumme Eigenfehler. Die St.Galler profitierten und brachten den kleinen Vorsprung schliesslich ungefährdet ins Trockene. Der vierte Satz entwickelte sich dann zur Machtdemonstration der St.Galler. Block, Defense, Angriff. Alles funktionierte. Bald hiess es 11:1 für die Gäste. Zwar lehnten sich die Einsiedler mit allen Kräften gegen die drohende Niederlage auf. Doch die St.Galler agierten souverän und sicherten sich die wichtigen drei Punkte. Nun beträgt der Abstand fünf Runden vor Schluss wieder acht Punkte auf die nächsten Verfolger.

Resultat: 1:3 (18:25, 25:19, 20:25, 16:25)

Die Hauptprobe für das Cup-Spiel am Sonntag ist den St.Gallern also gelungen. Die Vorfreude auf das grosse Spiel war deutlich spürbar. Rund 400 Zuschauer fanden den Weg in die Alte Kreuzbleiche und verwandelte diese in einen richtigen Hexenkessel. Schon vor Beginn des Spiels gegen Volero Zürich, seinerseits ungeschlagener Leader in der Nati B, hallten erste St.Gallen-Sprechgesänge durch die Halle. Die Ausgangslage für die Gallusstädter war klar: Alle mussten an ihrem Limit spielen, damit sie überhaupt eine Chance haben.

Die St.Galler starteten jedoch nervös ins Spiel. Es dauerte einige Ballwechsel bis der Unterklassige in sein Spiel finden konnte. Die Herren von Volero Zürich agierten hingegen vom ersten Ball an souverän. Und sie zeigten, wieso sie in der Nati B bisher ungeschlagen sind: Kein Service-Fehler, kein Abnahmefehler, eine starke Verteidigung und ein stabiles Sideout. Die Zürcher schenkten den St.Gallern nichts. Schnell zeigte sich. Jeder Punkt zählt, Fehler dürfen keine passieren. Es entwickelte sich in der Folge ein Spiel auf sehr hohem Niveau. Beide Seiten kämpften um jeden Ball. Das St.Galler Publikum feierte jeden Punkt des Heimteams frenetisch und lautstark. Dann geschah, was nicht hätte geschehen dürfen: Den St.Galler unterliefen ein, zwei unnötige Fehler. Die Zürcher setzten sich gegen Ende des Satzes ab. Und sie agierten weiter abgebrüht, liessen die St.Galler nicht mehr herankommen. Der erste Durchgang ging schliesslich deutlich mit 25:18 an den haushohen Favoriten.
Der erste Satz zeigte den St.Gallern aber, dass mit optimalen Spiel noch immer ein Sieg in Reichweite lag. Wieder schenkten sich die beiden Teams nichts. Bis Mitte des Satzes erhöhten beide Teams ihren Punktestand im Gleichschritt. Der Schluss des Durchganges war jedoch ein Spiegelbild des ersten: Einige kleiner Ungenauigkeiten im Spiel der St.Galler ermöglichten den Zürchern eine Verteidigung und damit einen Gegenangriff, den sie jeweils nervenstark und mit harten Angriffen verwerteten. Trotz einem 25:21-Satzverlustes glaubte die ganze Halle noch an ein kleines sportliches Wunder.

Die Fans feierten im dritten Durchgang jeden Ballwechsel vom ersten Punkt an. Und wieder zeigten die St.Galler mit starken Bällen, dass sie volleyballerisch nicht weit von den Nati-B-Spielern entfernt sind. Doch leider wiederholte sich das Bild der ersten Sätze. Lange konnten sich die St.Galler gegen das drohende Cup-Aus wehren. Doch die Zürcher zogen ihr Spiel souverän durch. Das Wort Fehler scheinen die Spieler von Volero aus ihrem Volleyball-Vokabular gestrichen zu haben. Leider schreiben sie dafür Arroganz gross und fett. Jeder Fehler der St.Galler wurde von den Züzis mit hämischen Sprechgesänge kommentiert. Trotzdem setzten sie sich auch im dritten Durchgang mit 25:21 durch.

Die Niederlage schmerzte den St.Gallern. So nah an einem Cup-Viertelfinale waren viele der Spieler noch nie. Und in jedem Satz haben nur Kleinigkeiten den Unterschied ausgemacht. Das Publikum honorierte jedoch die Leistung der Spieler mit tosendem Applaus. «Es war ein richtiges Volleyball-Fest, trotz falschen Siegerteam», sagte ein Besucher (Spieler eines gegnerischen Teams der Saison, Name der Redaktion bekannt).

Nach diesem Spiel vor grosser Kulisse liegt die Konzentration nun wieder auf der Meisterschaft. Bereits am kommenden Samstag steht um 16 Uhr das nächste Heimspiel in der Alten Kreuzbleiche gegen Volley Uster an.

In diesem Sinne Hopp Stv und besten Dank an alle, die am Sonntag den Weg in die Alte Kreuzbleiche gefunden haben.

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