Audax ist ein Gegner, den wir in der Hinrunde geschlagen haben. Vielleicht mögen Sie sich noch erinnern Stimmung, Spass und totaler Einsatz waren damals das Erfolgsrezept.
So «freuten» wir uns auf einen um 16.00 Uhr Match mitten im Samstag. Als wir dann in Amriswil waren, startete mit einer grossen Verzögerung unser Match. Dies machten wir auch im Team so, die ersten zwei Sätze gaben wir uns Mühe, aber nicht viel mehr. Jeder hatte sein Problem, welches ihn die an der Teilnahme am Spiel hinderte. Zum Beispiel Raffi hatte mit seinen zerrissenen Unterhosen zu kämpfen. So machten wir es wie fast «immer»: Zu viele Eigenfehler egal wo, Service, Abnahme, Aufstellung und Angriff.
Erst nach dem zweiten Satz realisierte Marc, dass wenn wir heute verlieren am Tabellenende bleiben werden. Kurzzeitig erstarrte er. Beni meinte nur, dass es das noch nicht gewesen sein kann und versprach von nun an die Hände vom Netz zu lassen. Zu Satzbeginn gab Cyrill Marc noch ein paar aufmunternde Worte mit, was sich später als sehr wertvoll zeigte.
„Jetzt aber!“ war die Devise. Vom Seitenrand spürte man plötzlich so etwas wie Optimismus, und auf dem Feld hatte man zusammen Spass. Benni löste sein Versprechen ein, liess von nun an die Finger vom Netz (Okay, fast immer). Dario rief bereits «JA» bevor der Gegner den Ball servierte oder schmetterte. Solide stand er solange Raffi nicht im Weg war. Die Devise erfüllten wir in Satz 3. In Satz 4 dann der Moment, der uns als Team nochmals so richtig pushte: Marc lief zu Passeur Cedi, und sagte staubtrocken «dr nöchst Ball spilsch mir! Verstanda» Cyrill, Adrien und Severin munkelten sogar, dass bei Cedi ein, zwei Tränen die Wangen herunterliefen. So stolz war er auf Marc. Das erste mal als er den Ball forderte. Zurück zum Match: Sichtlich angespannt spielte Cedi den Ball kurz, und Marc verwandelte den Punkt direkt. Dies pushte uns nochmals so richtig, und wir legten uns ins Zeug wo wir konnten. Auf dem Feld, aber auch neben dem Feld. Immer öfters konnte man Flavio’s Faust sehen. Sehr eindrucksvoll und auch ein wenig angsteinflössend. Zum Glück für den Gegner steht noch ein Netz im Weg.
So kam es zum Entscheidungssatz. Alle Spieler des nachfolgen Spiels waren schon in der Halle, viele Zuschauer, und die Stimmung kochte. Was im Eishockey Strichkampf-Stimmung war, war es bei uns in der Halle. So traten wir mir breiter Brust zum 5. Satz an. Service von Anfang an druckvoll, Defense und Angriff passten perfekt. Und dann die Nerven! Den gefühlten 10. Anlauf verwerten wir erst (im Match war es der 4. Satzball) zum Game und sicherten uns somit einen zusätzlichen Punkt, was uns vorübergehend vom letzten Tabellenplatz wegbringt.
So freuen wir uns auf kommenenden Freitag, gegen Wittenbach auf unser Saisonschlussspiel.
Audax – STV St. Gallen H3: 2:3 (25:21, 25:21, 20:25, 15:25, 13:15)
Raffi hatte zudem mit seinen zerrissenen Unterhosen zu kämpfen.