Herren 1: Nach den ersten Vier Siegen in Folge hat der STV am Samstag als Tabellenerster Volero Zürich in der Alten Kreuzbleiche empfangen. Allen beteiligten war schon vor dem Anpfiff klar, dass es ein enges Match werden wird. Im vergangenen Jahr trafen die beiden Mannschaften im Cup aufeinander. Damals mit dem besseren Ende für die Zürcher. Die St.Galler waren auf Revanche aus.
Im ersten Satz startete das Heimteam konzentriert, die Spieler befolgten die Marschrichtung von Coach Schläpfi. Es entwickelte sich in der Folge ein offener Schlagabtausch, den die St.Galler am Ende für sich entscheiden konnten. Die Taktik stimmte, die Leistung auch.
Auch im zweiten Durchgang schenkten sich beide Teams nichts. Harte Angriffe, dunkle Blocks und spektakuläre Verteidigungsaktionen wechselten sich auf beiden Seiten ab. Keines der beiden Teams konnten sich entscheidend absetzten. Am Ende konnten die Zürcher das Glück jedoch auf ihre Seite erkämpfen. So mussten die St.Galler erstmals in dieser Saison einen Satz abgeben. «Nichts passiert Jungs», stellte Schläpfer beim Seitenwechsel klar.
Und die Worte schienen dem Heimteam Aufwind zu geben. Im dritten Satz legten die STVler wieder vor, die Zürcher konterten aber gekonnt. Die Zuschauer spürten, dass die St.Galler auf ihr Unterstützung angewiesen sind. Von den Rängen klangen laute «Hopp St.Gallen»-Rufe. Auch im dritten Satz wurde der Durchgang erst ganz am Ende knapp entschieden. Mit zwei Verteidigungen und darauffolgenden harten Angriffen über Aussen konnte das Heimteam den Satz verdient aber äusserst knapp gewinnen. Ein Punkt war dem Heimteam damit sicher, doch sie wollten mehr.
Und Chancen zum Sieg gab es für die St.Galler. Doch die Zürcher schenkten den STVler nichts. Es entwickelte sich ein regelrechter Krimi. Gute Aktionen auf beiden Seiten. Kleine Ungenauigkeiten konnten den Unterschied machen. 23:23. Wieder spielten beide Teams bis zum Ende des Satzes auf Augenhöhe. Doch leider waren es nun wieder die Spieler von Voléro, die den entscheidenden Block setzten konnten. Nach mehr als zwei Stunden glichen sie zum Satzausgleich aus.
Der fünfte Satz musste entscheiden. Und die St.Galler legten los wie die Feuerwehr. Schnell konnten sie sich ein Polster erspielen. Beim Seitenwechsel stand es 8:3 für das Heimteam. Der Sieg schien in greifbarer Nähe. Doch es kam anders. Immer und immer wieder konnten die Zürcher die Angriffe der St.Galler entschärfen und ihrerseits punkten. Beim Stand von 12:14 für die Gäste wehrten sich die St.Galler nochmals mit allem, was sie hatten. Und tatsächlich schaffte das Heimteam den 14:14-Ausgleich. Doch das Glück war an diesem Samstagabend nicht auf der Seite der Spieler des Fanionteams des STV. Das Spiel ging an die Züzis.
Doch eines ist klar: Die St.Galler lieferten mit ihrer kämpferischen Leistung eine eindrückliche Antwort auf die lächerliche Frage der arrogantesten Mannschaft im Schweizer Volleyball vor dem Spiel. «Warum ist der Aufsteiger aus St.Gallen überhaupt an der Spitze der Tabelle?» Darum.
Und eines ist noch klarer: Obwohl die Zürcher dieses Mal das bessere Ende hatten, spricht die Tabelle weiterhin eine deutliche Sprache und diese sagt: St.Gallen liegt mit 13 Punkten immer noch auf Rang zwei der Tabelle und damit vor den Voléros aus Zürich.
Volleyball NLB Ostgruppe
Sa. 2.11.2019, Alte Kreuzbleiche St.Gallen
STV St.Gallen Volley 1 – Voléro Zürich 1
2:3 (25:22, 25:27, 28:26, 24:26, 14:16) in 2:20 Stunden
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