Am 13.03.2020 informiert der Schweizer Volleyballverband, dass die Meisterschaft per sofort beendet ist und es keine Meistertitel, keine Aufsteiger und keine Absteiger in den Nationalen Liegen gibt. Dies ist ein(!) Tag bevor der STV St. Gallen mit einem 3 Punkte-Sieg gegen den Servette Star-Onex Volleyball Club Genève vorzeitig NLB-Meister werden kann. Saisonabschluss und «Meisterfeier» werden aufgrund von COVID-19 bis auf weiteres verschoben.

Gute sechs Monate später bekomme ich (Mogli) eine Nachricht von Coach Schläpfer. Er schreibt, dass es einen Teamanlass / eine «Meisterfeier» / einen Saisonstart am Wochenende vom 22. und 23. August gibt. Obwohl ich nach der verpassten Antwortfrist von 24 Stunden direkt wieder ausgeladen wurde, zeigt er Erbarmen und nahm mich doch mit.

So heisst es an diesem Samstag ein letztes Mal «Treffpunkt 15:15 FH». Aus der gewohnten Angst vor Konsequenzen, sind natürlich alle überpünktlich vor Ort und ich sehe viele alte und einige neue Gesichter. Wir fahren los in Richtung Appenzellerland (wohin sonst?!) zum Alpstein. Dort angekommen werden die «STV NLB Meister 2019/2020» T-Shirts verteilt, welche unser Quoten-Ausländer aus Steinegg (Ly-bero) für den greifbar nahen Meistertitel hat drucken lassen. Umgezogen und mit dem Bier in der Hand geht es los mit der Gondel auf die Ebenalp.

Oben angekommen passiert der erste Fehler: Adi Monn übernimmt die Führung und wir joggen den Wanderweg fast hoch. Nach etwa 30 Minuten spüre ich langsam die ersten Biere und merke wie wenig ich mich seit März bewegt habe – ich leide. Jetzt kommt aber in einer Verschnaufpause der interessante administrative Teil: Regeln und Aufgaben für die Saison. Als Hauptsponsor der Mannschaftskasse in den letzten zwei Jahren, sind die doch ein wenig überraschten Gesichter der Neulinge recht amüsant. Nachdem dann Team-Opa Züricher wieder zum Kapitän gewählt wurde, geht es weiter in Richtung Schäfler.

In der Berghütte beziehen wir nach dem Bergrüssungs-Bier (Achtung Wortspiel) die Zimmer und machen es uns im Anschluss unten im Restaurant gemütlich. Wir essen, spielen Karten, quatschen und trinken. Wie lustig der Abend war, merken wir dann später noch anhand der Rechnung. In einer Berghütte gibt es eine offizielle «Zu-Bett-Geh-Zeit» und auch eine relativ frühe Tagwache. Entsprechend werden wir um Mitternacht ins Bett geschickt und sind um 08:30 wieder auf. Ich bin überrascht, wie fit alle aussehen.  Wir trinken unseren Kaffee draussen und geniessen die atemberaubende Aussicht sowie die ruhige Morgenstimmung. Nun geht’s wieder (in genau gleich übertriebener Geschwindigkeit) zurück zur Gondel. So sind wir gegen Mittag zurück in St. Gallen und gehen wieder unsere eigenen Wege.

Ich wünsche dem Team eine erfolgreiche Saison und freue mich darauf das eine oder andere Spiel als Zuschauer zu verfolgen und dann besserwisserisch dumme Fehler zu kritisieren, welche mir selber nie unterlaufen sind ;-). 

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